Zehn Gebote Vol. 2 – Ein Werk mit Geschichte und Zukunft

Eine Tonne schwer, aus zehn Sandsteinplatten geschaffen, verstehen sich die Zehn Gebote Vol. 2 als sinnhafter Kompass für die Gesellschaft der Zukunft.

 

Mitten im Wandel, sich verschiebenden Wertesystemen und orientierungslosen Gemeinschaften bietet das schwergewichtige Werk Halt – eine Tonne Sandstein als Anker für die Zukunft, ist man versucht zu sagen. 

Entstanden ist das Werk im Juli 2020 vor dem Kloster St. Gallen, seither sind die Zehn Tafeln durch hunderte Hände in die Mitte der Gesellschaft getragen und geschoben worden. Dies ist die Geschichte einer nie endenden Reise.

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Die Zehn Gebote Vol. 2

Die neuen Zehn Gebote sind das Destillat der letzten zehn Jahre: Thesen, mit welchem die Riklins ihr eigenes Streben, die DNA ihres künstlerischen Schaffens, die eigenen Arbeitsweise umschreiben.

Das Werk in (bisher) 5 Akten

 
  1. Akt: Die Meisselung

Unsere weltanschaulichen Koordinaten, unsere ethischen Überzeugungen, unsere Wertesysteme verschieben sich. Sie befinden sich ganz offensichtlich im Wandel. Oder zumindest auf dem Prüfstand von empörten, verunsicherten und orientierungslosen Gemeinschaften. Genau hier schlagen die St.Galler Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin ihre Meissel auf zehn Sandsteinblöcke und schreiben «Zehn Gebote Vol.2» für die Gesellschaft der Zukunft. Die öffentliche Meisselung fand während zehn Tagen vom Montag, 22. Juni, bis Mittwoch, 1. Juli 2020, vor der St.Galler Kathedrale statt. Die 10 tägige Aktion wurde über die ganze Zeit 24h live in alle Social Media Kanäle übertragen. Mehr als 50 Gebotswächter bewachten die Steine in den Nächten.

 

2. Akt: Die Wässerung

Während zehn Tagen meisselten die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin öffentlich vor dem Kloster St.Gallen und konfrontierten die Bevölkerung mit ihrem neusten Werk «Zehn Gebote Vol. 2». Dabei entstanden zehn Sandstein-Tafeln mit zehn neuen Geboten als «zeitgenössische Testamentisierung» zu den bisherigen, die letztmals vor 3500 Jahren in Stein gemeisselt wurden. Nun wird das artonomische Kunstwerk, das rund eine Tonne schwer ist, mitten im Zürcher Finanzdistrikt in das Gewässer des Schanzengrabens versenkt. In artonomischer Komplizenschaft mit dem Zürcher Blockchain-Startup Fyooz rütteln die Riklin-Brüder am System der Wirtschaft und bearbeiten das Potential zwischen Kunst und Ökonomie. Es geht um Sinnorientierung, Haltung und Wertewandel. Und um die Humanisierung des Investitionswesen.

 

3. Akt: Die Hebung

Knapp zwei Wochen nach der illegalen Versenkung der zehn Sandsteinplatten im Zürcher Schanzengraben (vgl. Video) hat die Stadt Zürich einen Räumungsbefehl für die «Zehn Gebote Vol. 2» ausgesprochen: Die rund eine Tonne wiegende Kunstinstallation auf dem Grund des Gewässers muss wieder raus. Die Räumung muss bis spätestens am 15. August 2020 erfolgt sein. Nun suchen die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin ein Kunstasyl für ihre Kunstinstallation. Ziel ist, dass die neuen Zehn Gebote im öffentlichen Raum erhalten bleiben. Knapp drei Wochen nach Bekanntgabe des Räumungsbefehls und der damit verbundenen Beantragung des öffentlichen Kunstasyls für die «Zehn Gebote Vol. 2» sind zahlreiche Ideen, Vorschläge und Angebote aus der Gesellschaft eingetroffen. Und eine Idee hat besonders überzeugt! Das Kunstasyl geht an das Museum für Kommunikation in Bern.

 

4. Akt: Gebotsschieben

Eine kollektive Verschiebung quer durch die Schweiz, vom Wirtschaftszentrum zur Bundesstadt – es ist eine verrückte Idee, die kurzerhand zum Konzept wurde. Mit insgesamt rund 100 Komplizinnen und Komplizen werden die 10 Gebotstafeln ökologisch mit Sackkarren verschoben. Ein gemeinsamer Kraftakt, der aufzeigt: Je mehr mithelfen, desto grösser die Chance, dass wir diesen Weg bewältigen – ein Gedanke, der auch in Bezug auf die ökologische Krise inspiriert. 

Immer beim Erreichen einer Gemeinde, wird am Wegrand eine Plakette montiert. Es entsteht ein neuer Reflexionsweg, der künftig als kontemplative Herausforderung begangen werden kann. Denn Zeit zum Nachdenken werden alle haben, die sich auf dieses Abenteuer einlassen. Unterwegs sind alle Interessierten eingeladen, den partizipativen Umzug auf einem Wegstück zu begleiten und damit Teil dieser ungewöhnlichen Verschiebung zu werden. 

 

5. Akt: Das Kunstasyl

Die riklinsche Aktion ist der grosse Auftakt zum neusten Projekt des Museums für Kommunikation. Unter dem Titel Planetopia – Raum für Weltwandel befasst sich das Museum in den nächsten zwei Jahren mit der ökologischen Krise und will neue Perspektiven zu diesem grössten Kraftakt der Gegenwart vermitteln. Mit den zehn Geboten der Riklin-Brüder, die zu nachhaltigem Denken und Handeln anregen, hat sich eine ideale Zusammenarbeit ergeben. 

Von 25 Bewerbungen erhielt das Museum für Kommunikation als neuer Komplize den Zuschlag. Lange Zeit verhinderte das Coronavirus eine Überführung nach Bern. Dafür konnten neue Ideen reifen, was nun zum wohl ungewöhnlichsten Kunsttransport der Schweiz geführt hat. 

 

„Die Zehn Gebote Vol. 2 gehören in die Mitte der Gesellschaft und suchen für den nächsten Akt der Reise nach Orten für ein öffentlich jederzeit zugängliches Kunstasyl.“

– Frank & Patrik Riklin